Windows 11 startet nach dem Update auf 24H2 nicht mehr?

Wie die Bezeichnung schon nahelegt, wird das Update Windows 11 24H2 erst Ende 2024 erscheinen. Kein „normaler“ Benutzer bekommt dieses Update schon jetzt, außer er nimmt am Windows-Insider-Programm teil. Für pcwelt.de und andere Publikationen ist das aber kein Grund, nicht schon jetzt ein wenig Angst vor diesem Update zu verbreiten.

In der Unterzeile erfährt man dann, dass nur „sehr, sehr alte Rechner“ betroffen sind. Es geht um PCs mit Prozessoren, die ungefähr 15 Jahre alt sind. Im Artikel fehlt allerdings der Hinweise, dass sich Windows 11 auf diesen betagten Rechner offiziell ohnehin nicht installieren lässt. Immerhin deutet der Autor diese Erkenntnis am Ende des Artikels an:

„Dieses Herbst-Update sollten Sie also auf so einem uralten Rechner nicht mehr installieren. In der Praxis dürfte das aber ohnehin nicht erwogen werden. Von daher handelt es sich hier also um ein sehr theoretisches Problem.“

Quelle: https://www.pcwelt.de/article/2234397/windows-11-24h2-popcnt-startet-nicht-mehr.html

Man kann von Microsofts Upgrade-Politik halten was man will. Es kann sein, dass die Voraussetzungen technisch wirklich alles notwendig sind – vielleicht aber auch nicht. Windows 11 hat höhere Hardwareanforderungen als Windows 10. Der Rechner muss beispielsweise TPM 2.0 unterstützen und eine aktuellere CPU besitzen. Viele ältere Geräte, die mit Windows 10 problemlos laufen, werden sich nicht auf Windows 11 aktualisieren lassen. Wer nicht auf Linux umsteigen kann oder will, produziert damit jede Menge Elektroschrott.

Die Prüfung der Hardwarevoraussetzungen bei Windows 11 lässt sich auf mehreren Wegen umgehen, beispielsweise indem man einen Installationsstick mit Rufus erstellt. Das Ergebnis ist eine inoffizielle Installation auf Hardware, die das Betriebssystem nicht unterstützt. Bisher funktioniert das in den meisten Fällen reibungslos, eine Garantie für die Zukunft kann aber niemand geben. Es kann sein, dass Microsoft weitere Hürden bei der Umgehung der Hardwareprüfung einbaut oder das System tatsächlich nicht mehr auf älterer Hardware läuft.

Das 24H2-Update nutzt offenbar die CPU-Funktion POPCNT, die sich recht unspektakulär anhört:

„This instruction calculates the number of bits set to 1 in the second operand (source) and returns the count in the first operand (a destination register).“

Quelle: https://www.felixcloutier.com/x86/popcnt

Einige Software und PC-Spiele nutzen POPCNT ebenfalls und verweigern den Start, wenn die CPU diese Funktion nicht bietet.

Unterstützt die CPU POPCNT?

In dem Artikel wäre vielleicht noch eine Anleitung hilfreich gewesen, wie man herausfindet, ob die CPU POPCNT unterstützt oder nicht. Dafür kann man beispielsweise das Microsoft Sysinternals-Tool CoreInfo verwenden. Man startet es in einer Eingabeaufforderung und es gibt alle Informationen zu den CPU-Funktionen aus. Erscheint bei POPCNT ein „*“, wird die Funktion unterstützt. Andernfalls ist ein „-“ zu sehen.

Wer Linux auf dem PC installiert hat, kann im Terminal

cat /proc/cpuinfo 

verwenden. Hinter „flags“ taucht „popcnt“ auf, wenn der Prozessor diese Funktion unterstützt.

Coreinfo gibt Daten zu den CPU-Funktionen aus. Wenn POPCNT unterstützt wird, erscheint in der Zeile ein Sternchen („*“).

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  1. Es mag sein, dass 4000 Euro für das Coaching okay sind. Die Schuller-Werbung verschleiert allerdings, worum es wirklich geht. Wer…

  2. Danke für die gute Zusammenfassung, der wenigen Infos im Netz! Die Faktenlage ist für mich zu konstruiert um Seriosität glaubhaft…